Beschreibung
Beschreibung
Die Askanier waren ein einflussreiches Adelsgeschlecht des Mittelalters, das seinen Ursprung im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt hatte. Der Name leitet sich von der Burg Aschersleben ab, die im Mittelalter den lateinischen Namen Ascania trug. Erste urkundliche Erwähnungen der Familie stammen aus dem 10. Jahrhundert. Ihren Aufstieg verdankten die Askanier kluger Heiratspolitik, geschickter Territorialpolitik und ihrer Nähe zu den ottonischen und salischen Königen.
Der bedeutendste Vertreter des Hauses war Albrecht der Bär (um 1100–1170). Er war der erste Markgraf von Brandenburg und gilt als Begründer der Mark Brandenburg, die später unter den Hohenzollern zum Kern Preußens wurde. Albrecht führte die Expansion der deutschen Siedlungsgebiete nach Osten (Ostsiedlung) an und spielte eine zentrale Rolle bei der Christianisierung und Integration slawischer Gebiete. Unter seiner Führung errichteten die Askanier eine feste Herrschaftsstruktur in Brandenburg und legten den Grundstein für die spätere Entwicklung des Landes.
Das Geschlecht teilte sich im Laufe der Zeit in mehrere Linien auf: unter anderem in die Brandenburger Linie, die Herzöge von Sachsen-Wittenberg und die Fürsten von Anhalt. Die brandenburgische Linie der Askanier starb bereits 1320 mit dem Tod von Markgraf Waldemar aus, woraufhin die Mark an die Luxemburger fiel. Die Linie Anhalt hingegen bestand deutlich länger und prägte die Region bis ins 20. Jahrhundert.
Trotz des Aussterbens mehrerer Linien hatten die Askanier großen Einfluss auf die mittelalterliche deutsche Geschichte. Sie spielten eine entscheidende Rolle in der deutschen Ostexpansion, bei der Bildung frühstaatlicher Strukturen in Ostdeutschland und bei der Etablierung einer christlich geprägten Herrschaftsordnung in ehemals heidnischen Gebieten. Ihr Erbe lebt bis heute in Ortsnamen, Stadtwappen und historischen Grenzziehungen fort.