Das Königreich Bhutan
Das Königreich Bhutan ist ein kleiner südasiatischer Staat. Seit der König am 18. Juli 2008 die Verfassung unterzeichnet hat, ist Bhutan offiziell eine konstitutionelle Monarchie. Die Monarchie in Bhutan ist eine der jüngsten der Welt, denn sie besteht erst seit 1907. Seit 2006 ist das Staatsoberhaupt König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Das Königspaar ist bei seinem Volk äußerst beliebt.
Seit den Wahlen von 2007 und 2008 wird Bhutan von einer Regierung regiert, die man im Westen als demokratisch bezeichnen würde. Die übliche Dauer einer Legislaturperiode beträgt 5 Jahre. Seit 1961 hat das Land Fünfjahrespläne für seine wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung aufgestellt.
Bhutan hat das „Bruttonationalglück“ (GNH) als Maßstab für sein politisches und philosophisches Fundament gewählt. Im Jahr 2008 wurde zum ersten Mal eine GNH-Umfrage von Meinungsforschern aus Bhutan und Gallup Incorporated durchgeführt; inzwischen finden alle paar Jahre regelmäßige Umfragen statt.
Außerdem hat das Land den Schutz der Umwelt in seiner Verfassung garantiert. Diese Verpflichtung wurde schon eingegangen, lange bevor es für alle Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben wurde, bei ihren Entscheidungen die Umwelt zu berücksichtigen. In Bhutan machen Wälder etwa zwei Drittel der Gesamtfläche des Landes aus. Das Land hat sich verpflichtet, permanent CO2-neutral zu bleiben.
Bhutans Regierung wurde stark vom Westminster-Modell beeinflusst und hat ein Zweikammersystem, das dem des Vereinigten Königreichs nachempfunden ist. Der Nationalrat (Oberhaus) hat 25 Mitglieder, von denen 20 direkt vom Volk gewählt und 5 vom König ernannt werden; die Nationalversammlung (Unterhaus) besteht aus 47 Abgeordneten, die direkt von den Wahlkreisen gewählt werden. Das Land ist in 20 Verwaltungsbezirke unterteilt.